Wir brauchen mehr Öko-Bauern aus Bayern … … damit bayerisches Öko-Brot auch zukünftig bayerisches Öko-Korn enthält
Um auch in Zukunft ihre Öko-Brote und
-Backwaren aus regional erzeugtem Getreide herstellen zu können, braucht die Hofpfisterei mehr zuliefernde Öko-Landwirte aus Bayern. Die Traditionsbäckerei mit Hauptsitz in München startet deshalb eine Informationskampagne, die möglichst viele Bauern im Freistaat zur Umstellung auf ökologischen Landbau bewegen soll.
Bio boomt ‑ die Nachfrage nach Öko-Produkten hat sich in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt nahezu verdreifacht. Auch die Öko-Brote und
-Backwaren der Hofpfisterei stehen bei den Kunden zunehmend hoch im Kurs. Das Münchner Traditionsunternehmen verwendet nicht nur ausschließlich Getreide aus ökologischem Anbau, es strebt auch danach, diese Rohstoffe in erster Linie aus Bayern zu beziehen. „Unser Ziel ist es, dass mindestens 80 Prozent unseres Getreides aus der bayerischen ökologischen Landwirtschaft stammen“, erklärt Geschäftsleiterin Nicole Stocker. „Damit halten wir die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich. Außerdem stärken wir die Wertschöpfung und den Arbeitsmarkt unserer Region.“ Herkunft aus Bayern bedeute Schutz für das regionale Grundwasser sowie für die heimische Umwelt. Die kurzen, direkten Transportwege schaffen zudem eine hohe Transparenz.
Zwischen Produktion und Nachfrage klafft eine Lücke
Hehre Ziele, die allerdings immer schwieriger zu erreichen sind: Wie im restlichen Deutschland kann auch in Bayern die heimische Herstellung nicht mit dem steigenden Absatz von Öko-Lebensmitteln Schritt halten. Für die Hofpfisterei bedeutete dies, dass sie 2011 nur eine Quote von 70 Prozent aus Bayern erreichen konnte.
Auch die Meyermühle, an der die Hofpfisterei eine Mehrheitsbeteiligung hält, merkt den Mangel Öko-Getreide aus Bayern. Der Absatz von Mehlen der Produktlinie „Bio-Premium“ (Öko-Verbandsware) stieg in den vergangenen fünf Jahren um 30 Prozent. Allein im Vergleich zum Vorjahr konnte eine Absatzsteigerung von sieben Prozent verzeichnet werden.
Im Jahr 2011 hatte die Meyermühle einen zusätzlichen Bedarf von 5.000 Tonnen an Öko-Verbandsware aus Bayern.
Info-Kampagne statt Importe
Der Lebensmittelmarkt in Deutschland schließt die immer größer werdende Lücke zwischen der Nachfrage nach Öko-Erzeugnissen und der inländischen Produktion durch Importe. Ein Weg, der für Nicole Stocker nicht in Frage kommt. „Stattdessen gehen wir jetzt in die Offensive: Wir starten eine Kampagne, bei der wir die bayerischen Landwirte für das Thema Ökolandwirtschaft sensibilisieren und zu einer Umstellung auf ökologischen Landbau bewegen wollen“, bestätigt die Hofpfisterei-Chefin.
Ihr Unternehmen macht dazu auf über 40 Großflächenplakaten in München und Umgebung sowie auf den Info-Screens der Münchner
U-Bahn darauf aufmerksam, dass Öko-Landwirte gefragter denn je sind.
Weitere Aktionen werden die Kampagne auch in den kommenden Monaten mit Leben füllen. Nicole Stocker: „Dies ist für uns kein Marketing-Strohfeuer, sondern ein essentielles Anliegen, das wir mit langem Atem verfolgen werden.“
Im Einklang mit den Zielen der bayerischen Politik
Mit ihren Plänen, den Öko-Landbau anzukurbeln, liegt die Hofpfisterei übrigens ganz auf der Linie der bayerischen Landespolitik: Helmut Brunner, der Bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, hat im Frühjahr dieses Jahres das Ziel ausgegeben, die Erzeugung von Ökoprodukten im Freistaat bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. |